Dem schon legendären Tapeziertischbüffet an einer Autobahnraststätte folgte gegen Mittag des Anreisetages eine 3-stündige Schiffsrundfahrt durch den Duisburger Hafen, dem größten Europäischen Binnenhafen. 22 Hafenbecken mit über 180 ha Wasserfläche und 40 km Ufer, davon allein siebzehn Umschlagufer mit Gleisanschluss auf einem Gelände von insgesamt etwa 1000 ha ermöglichen den Umschlag von Gütern aller Art.
Etwas beschaulicher aber nicht minder interessant ging es im „Haus Ruhrnatur“, einem Erlebnismuseum der RWW in Mülheim zu. Fast hautnah können die Besucher hier regionale Tier- und Pflanzenarten mit ihren typischen Eigenarten und ihrer Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen erleben. Sie erhalten in dieser modern und pädagogisch fortschrittlich gestalteten Einrichtung Einblicke in die Beziehungen der Lebewesen untereinander, die Weitergabe der Energie von der Sonne bis zum Menschen und den Kreislauf der Stoffe in der Natur.
Nach nächtlicher Rast und bester Verpflegung im Hotel Maritim Gelsenkirchen brachte der nächste Tag eine ausgiebige Erforschung der Zeche Zollverein mit anschließendem Besuch des Ruhrmuseums in Essen. Geschichte, Technik und derzeitige Entwicklung des Kohlebergbaus sowie des gesamten Ruhrgebietes wurden den Besuchern in dieser als Weltkulturerbe Essen bekannten Industrieanlage auf eindrucksvolle Weise nahegebracht. Hier erfuhren die Reisenden u.a. dass auch die mehrheitlich stillgelegten Zechen noch auf ewige Zeit teurer Sicherheitsmaßnahmen bedürfen, da unkontrollierte Wassereinbrüche in den leeren Stollen riesige Teile des Ruhrgebietes beeinträchtigen würden.
Die geschichtsträchtige
Villa Hügel, das im
Essener Stadtteil
Bredeney gelegene ehemalige Wohn- und Repräsentationshaus der Industriellenfamilie
Krupp war das nächste Ziel der Reisegruppe. Die Villa liegt in einem 28 Hektar großen Park an prominenter Stelle über dem
Ruhrtal und dem
Baldeneysee. Verwaltet wird sie heute durch die Kulturstiftung Ruhr, welche regelmäßig Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellungen dort durchführt. Bei einem geführten Rundgang konnte natürlich nur ein kleiner Einblick in einen Teil der 269 Räume auf der insgesamt 8100 m² umfassenden Wohn- und Nutzfläche mit Bibliothek, Gemälden und antikem Mobiliar gewährt werden.
Der letzte Tag führte die Reisegruppe auf einem Abstecher an den Niederrhein nach Xanten. DerArchäologische Park Xanten liegt außerhalb der heutigen Stadt und ist als bedeutendes Bodendenkmal die einzige römischen Stadt nördlich der Alpen, die seit der Antike nicht überbaut wurde. In der Antike war der Ort eine der größten Metropolen in den germanischen Provinzen Roms. Zur Blütezeit der Colonia füllten mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder die Straßen der Stadt mit Leben.
Heute wird dieses Gebiet ständig durch Grabungs- und Restaurationsarbeiten erweitert und langfristig geschützt und erforscht. Die Besucher fanden hier und im angeschlossenen Römermuseum Gelegenheit, höchst anschauliche Einblicke in die Lebensweise der dortigen Bewohner vor ca. 2000 Jahren zu gewinnen.
Mit einer Vielzahl neuer Eindrücke und Erkenntnisse, sowie einer veränderten Sichtweise des Ruhrgebietes – nunmehr als durchaus lohnendes touristisches Ziel - trat die Reisegesellschaft den Heimweg an.
Heinrich Hahn, Mariensee